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Ouzo – der legendäre Anis-Schnaps aus Griechenland
Wer einmal beim Griechen um die Ecke war, wird es wissen: Der Ouzo ist der bekannteste griechische Schnaps. Doch der „Destillierte Anis“ (so lautet die amtliche Verkehrsbezeichnung) ist viel mehr als ein Schnaps. Ouzo ist ein Kulturgut, ein Lebensgefühl und ein Wirtschaftsfaktor. Entdecken wir den Ouzo neu!
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Wer einmal beim Griechen um die Ecke war, wird es wissen: Der Ouzo ist der bekannteste griechische Schnaps. Doch der „Destillierte Anis" (so lautet die amtliche Verkehrsbezeichnung) ist viel mehr als ein Schnaps. Ouzo ist ein Kulturgut, ein Lebensgefühl und ein Wirtschaftsfaktor. Entdecken wir den Ouzo neu!
Wo kommt Ouzo her?
Die Frage, wann und wo der erste Ouzo gebrannt wurde, ist nicht abschließend geklärt. Der Ouzo entstand wahrscheinlich aus dem Tsipouro bzw. Raki, der bereits seit dem 15. Jahrhundert sowohl von der griechischen als auch von der türkischen Bevölkerung im Osmanischen Reich gebrannt wurde.
Schon gewusst?
Während Ouzo auf Basis von Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln oder Obst hergestellt werden kann, darf Raki nur aus Trauben oder Rosinen gebrannt werden. Mehr Infos findest Du hier: Ouzo und Raki - Der Vergleich.Was heißt Ouzo auf Deutsch?
Einer wissenschaftlichen Quelle zufolge kommt das Wort Ouzo vom türkischen üzüm „Bund Trauben". Eine andere These besagt, Ouzo sei früher zum Export in Holzkisten verpackt worden, die auf Italienisch mit „Uso di Marsiglia" „zum Gebrauch in Marseille" beschriftet waren. Daraus habe sich später Ouzo als Bezeichnung für die Spirituose entwickelt.
Wie trinkt man Ouzo?
Das variiert selbst in Griechenland sehr stark: Puristen trinken Ouzo pur, auf Eis oder gestreckt mit kaltem Wasser. Aber die Trinkgewohnheiten von Ouzo reichen über den Long Drink mit Orangen- oder Tomatensaft bis hin zu Cocktails wie bspw. einem Espresso Martini.
Mehr Infos findest Du in unserem Beitrag über die Trinkgewohnheiten rund um Ouzo. Was man mit Ouzo für außergewöhnliche Drinks machen kann, zeigen wir Dir in unserem Beitrag über die 5 besten Ouzo-Getränke.
Wie hoch ist der Zuckergehalt von Ouzo?
Der Zuckergehalt darf maximal 50 g / Liter betragen. Eine Ausnahme bildet der „Ouzo Dry", dem kein Zuckerzusatz beigefügt wird. Dieser ist geschmacklich eher kräftig und nicht direkt mit normalem Ouzo vergleichbar.
Einer der wenigen echten „Dry Ouzo" stammt von Pilavas.
Schon gewusst?
Likör hat, bis auf wenige Ausnahmen, einen Mindestgehalt an süßenden Erzeugnissen von 100 g / Liter. Der Zuckergehalt von Ouzo muss lebensmittelrechtlich unter dem Zuckergehalt von Likör liegen.Welchen Alkoholgehalt hat Ouzo?
Ouzo muss einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % vol. haben.
Darf jeder Ouzo herstellen?
Nein. Ouzo ist eine geografische Angabe im Sinne der EU-Spirituosenverordnung 2019/787. Gemäß den besonderen Bestimmungen darf nur „Destillierter Anis" aus Griechenland oder Zypern als Ouzo bezeichnet werden.
Schon gewusst?
Während Ouzo als geografische Angabe für Griechenland und Zypern insgesamt geschützt ist, haben fünf Regionen in Griechenland einen besonderen geografischen Schutz: Ouzo aus Mitilene, Ouzo aus Plomari, Ouzo aus Kalamata, Ouzo aus Thrakien und Ouzo aus Mazedonien.
Woran erkenne ich guten Ouzo?
Einen guten Ouzo erkennt man durch einen würzigen und ausgeprägten Geruch. Bei weniger hochwertigen Produkten merkt man wenig Aroma, dafür jedoch einen stärkeren Alkoholgeruch.
Mehr Infos zur Qualität von Ouzo findest Du in unserem Fakten-Wissen – Ouzo-Qualität richtig einschätzen.
Warum schmeckt Ouzo nach Lakritz?
Der ähnliche Geschmack von Süßholz, Anis und auch Fenchel stammt aus dem ätherischen Öl Anethol. Ein Ouzo ist ein „Destillierter Anis" - somit ist der Anis für den Ouzo, was der Wacholder für den Gin ist – der vorherrschende Geschmack. Lakritz wird in der Regel aus Süßholz gewonnen, eigentlich eine ganz andere Pflanzenfamilie als Anis.
Was ist der „Ouzo-Effekt"?
Der Ouzo-Effekt beschreibt die Eintrübung des eigentlich klaren Ouzos, wenn man ihn mit Wasser mischt. Durch die Reduzierung des Alkoholgehaltes ist die Löslichkeit der ätherischen Öle, insbesondere des Anethols, nicht mehr gegeben und es fällt in der Form einer milchigen Trübung aus. Der Effekt kann auch als Prüfung und als Beweis für das Vorhandensein von ätherischen Ölen angesehen werden.

Wie wird Ouzo hergestellt?
Gebrannt wird Ouzo auf klassischen Kupfer-Brennblasen. Die Brennblasen für Ouzo dürfen ein Volumen von 1.000 Litern nicht überschreiten. Der Mittelauf der ersten Destillation wird ein zweites Mal auf einen Alkoholgehalt von 65% bis 75% vol. gebrannt. Anschließend wird das Destillat durch die Zugabe von enthärtetem Wasser auf die gewünschte Trinkstärke um 40% vol. reduziert und mit Zuckersirup geschmacklich abgerundet.

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